Machbarkeitsstudie für die Kläranlage Urmitz Bahnhof
Förderkennzeichen: 67K26197
Laufzeit des Vorhabens: 01.06.2024 – 31.05.2025
Die Kläranlage Urmitz Bahnhof ist seit 1971 in Betrieb und wurde seitdem stetig nach den neusten Anforderungen erweitert. Mit einer Ausbaugröße von 54.000 Einwohnern ist die Kläranlage der Größenklasse 4.
Aktuell wird der entwässerte Klärschlamm gesammelt und landwirtschaftlich verwertet, in Zukunft soll eine thermische Verwertung erfolgen.
Das erzeugte Klärgas wird in einem Gasbehälter gespeichert und in einem Blockheizkraftwerk verstromt, die Abwärme wird zum Heizen der Faultürme benutzt. Das Blockheizkraftwerk dient auch zur Notstromversorgung.
Auf dem Dach der Schlammlagerhalle befindet sich außerdem eine Photovoltaikanlage zur Gewinnung von Strom. Außerdem soll auf dem, sich derzeit im Bau befindende neue Betriebsgebäude und der Fahrzeughalle eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Die Machbarkeitsstudie „Abwasser“ soll nach Pkt. 4.1.6 der Richtlinie zur Förderung von Klimaschutzprojekte im kommunalen Umfeld (Kommunalrichtlinie) in der Fassung vom 22.11.2021 mit Änderungen vom 18.10.2022 erstellt werden.
Ziele der Machbarkeitsstudie:
- Deckungsquote des Energiebedarfs für Strom und Wärme durch auf dem Grundstück umgewandelte Energie von mindestens 70 %,
- spezifischer jährlicher Strombedarf der gesamten Anlage (inklusive lokal umgewandelter Energie) von maximal 23 kWh/Einwohnerwert bezogen auf die tatsächliche Belastung im Jahresmittel
Als besondere Schwerpunkte sollen neben den allgemeinen Untersuchungen folgende Themen untersucht werden:
- Stromerzeugung mittels Erneuerbarer Energien (PV, Wasserkraft, Windkraft)
- Flexibilisierungspotenziale der Faulbehälterbewirtschaftung und Faulgasnutzung durch den Einsatz von CO-Substraten durch eine angepasste Faulgasinfrastruktur (Faulgasspeicher, BHKW) und optimierter Steuerung
- Reduktion der Überschussstromeinspeisung und Maximierung der Eigenstromnutzung durch die Installation eines Batteriespeichers (inkl. interner Systemdienstleistungen z. B. Peak Shaving und Notstromversorgung)
- Integration des vorgeschalteten Pumpwerkes „Guter Mann“ in das Stromnetz der Kläranlage zur Reduktion des Fremdstrombezuges
- Potenziale durch die Wasserstofferzeugung mittels Schmutzwasser-Plasmalyse durch Nutzung des Eigenstroms und paralleler Aufbereitung des lokalen Filtratwassers
Nationale Klimaschutzinitiative
Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist ein Garant für gute Ideen.-Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.