Mülheim-Kärlicher Kirschblütenkönigin Marina I. gibt Krone ab


    Drei Jahre hat sie die Krone getragen, jetzt ist die Amtszeit von Kirschblütenkönigin Marina I. zu Ende. Im Rahmen des Mülheim-Kärlicher Stadtfestes und der gleichzeitig stattfindenden Kirmes im Stadtteil Urmitz / Bhf wird die Repräsentantin des heimischen Obstanbaus verabschiedet. Dann wird auch das Geheimnis um die Nachfolgerin gelüftet und die neue Kirschblütenkönigin gekrönt. Die Bilanz von Marina I. ist durchweg positiv. Dabei hatte die Corona-Pandemie durchaus noch Auswirkungen auf ihre Amtszeit.

    Drei statt üblicherweise zwei Jahre hat Marina Ebeling ihre Heimatstadt vertreten. Grund waren die pandemiebedingten Absagen vieler Veranstaltungen. Als die damals 23-Jährige im Juni 2021 die Nachfolge von Angelina I. antrat, galten noch strenge Hygienebestimmungen, etliche Feste fielen aus oder konnten nur in eingeschränkter Form stattfinden. Dazu zählte auch das Mülheim-Kärlicher Stadtfest. Um der neuen Kirschblütenkönigin dennoch Gelegenheit zu geben, ihr Amt in ähnlichem Umfang wie ihre Vorgängerinnen auszuüben, entschieden sich die Stadt Mülheim-Kärlich und die Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm gemeinsam mit der Projektgemeinschaft „Wir in Mülheim-Kärlich“, den örtlichen Obst- und Gartenbauvereine und dem Obstbauring Koblenz, Marina I. eine Verlängerung anzubieten. „Das habe ich gerne angenommen“, betont die scheidende Kirschblütenkönigin. Die Corona-Einschränkungen waren bald Geschichte, das gesellschaftliche Leben kehrte zurück. Marina I. war in ihrem Element. „Kirschrot ist meine Lieblingsfarbe und ich habe am liebsten viel mit Menschen zu tun“, hatte die Steuerfachwirtin bei ihrer Krönung betont. Das kam ihr zu Gute: Netzwerken mit anderen Repräsentantinnen aus der näheren und weiteren Region lag der engagierten jungen Frau ebenso wie der Austausch bei zahlreichen Vereinsveranstaltungen in der VG Weißenthurm. „Als Kirschblütenkönigin lernt man die Menschen und die Vereinslandschaft hier vor Ort noch einmal ganz anders kennen“, berichtete die aktive Tischtennis-Spielerin. Ihr Blick habe sich erweitert. Mit dem Brauchtum der Schützenvereine hatte die Mülheim-Kärlicherin vor ihrer Amtszeit wenig Berührung: „Die Schützen hier haben ein wunderbares Brauchtum, mittlerweile weiß ich, was dahinter steckt und habe viele tolle Bekanntschaften gemacht.“ Bei Groß-Ereignissen wie dem Blumenkorso in Bad Ems, dem Besuch im Bundestag oder der Grünen Woche in Berlin erlebte Marina I., welche Repräsentantinnen und Repräsentanten es anderswo gibt, was die Unterschiede sind: „Einige Weinköniginnen sind fast ausschließlich auf Weinfesten präsent, das Spektrum der Kirschblütenkönigin ist größer“, findet sie. Mit viel Elan und Spaß hat Marina I. auch stressige Phasen genossen. Zwar war ihr anfangs nicht klar, wie zeitaufwändig die Wahrnehmung von Veranstaltungen mit umziehen, schminken, frisieren, Wege zurücklegen ist – insbesondere, wenn beispielsweise am Wochenende mehrere Termine anstehen oder es bei Festen in Strömen regnet. „Ich war immer gerne unter den Leuten, habe mich über die Begegnungen gefreut und über die Art, wie ich als Kirschblütenkönigin wahrgenommen wurde“, betont die heute 26-Jährige, zu deren besonderen Höhepunkten die Fahrten ins Ausland gehörten. So besuchte sie zwei Mal die Mülheim-Kärlicher Partnerstadt Château-Renault in Frankreich oder das österreichische St. Anton. ,,Natürlich bin ich unglaublich dankbar für die gute Unterstützung seitens der Verbandsgemeinde Weißenthurm, der Stadt Mülheim-Kärlich, den örtlichen Vereinen, meiner Familie und meinen Freunden in Form von der Organisation von Veranstaltungen, der Vorbereitung von Gastgeschenken, der Begleitung zu Veranstaltungen, der Zusendung von Einladungen, der zur Verfügungstellung von Kirschen von Thomas Kreuter bei Veranstaltungen und selbstverständlich für die vielen tollen Fotos von Sven Küster.“

    Zur Vorbereitung auf ihr Amt hat Marina I. einen Tag lang bei der Ernte der roten Früchte geholfen, sich alles Wesentliche rund um den Kirschanbau erklären lassen, „denn meist wird erwartet, dass die Kirschblütenkönigin ein paar Worte spricht, da ist es hilfreich, ein bisschen Ahnung zu haben.“ Zwar war sie als Kind gerne in den Plantagen ihres Opas und ihres Onkels unterwegs, übte Kirschkernspucken, aber inzwischen weiß sie, wie veredeln geht und erkennt die Sorten. Nur eines ist geblieben: "Kirschen schmecken am besten ganz frisch“, sagte Marina I. schmunzelnd. Zu einer ihrer letzten Veranstaltungen zählte eine Wanderung über den Streuobstwiesenweg mit Gärtnermeister Andreas Anheier, vielen Anekdoten über Mülheim-Kärlich und jeder Menge Kirschen: „Es hat super viel Spaß gemacht“, so ihr Urteil – zum Kirschblüten-Panoramaweg und zu ihrer Amtszeit. Marinas Fazit nach drei Jahren als Kirschblütenkönigin: „Es war eine coole Zeit, manchmal auch anstrengend, aber ich bin daran gewachsen, selbständiger geworden und kann nur jedem empfehlen, ein solches Amt zu übernehmen.“

    Die Nachfolgerin von Marina I. steht bereits fest. Traditionell bleibt es aber ein gut gehütetes Geheimnis, wer zukünftig den Kirsch- und Obstanbau in der Stadt Mülheim-Kärlich und der VG Weißenthurm vertreten wird. In diesem Jahr bildet wieder das Mülheim-Kärlicher Stadtfest und die Kirmes im Stadtteil Urmitz / Bhf den passenden Rahmen für den Amtswechsel. Am 30. Juni 2024 wird Marina I. verabschiedet und die neue Kirschblütenkönigin inthronisiert. Beginn des Festes, zu dem zahlreiche Gastköniginnen ihr Kommen zugesagt haben, ist um 14 Uhr in Urmitz / Bhf.