Ab sofort betreibt der Landkreis Mayen-Koblenz ein eigenes Klimaschutzportal für sich und die kreisangehörigen Verbandsgemeinden und Städte. Dort tragen die Klimaschutzmanagerinnen und -manager ihre Aktivitäten und Klimakennzahlen ein und bringen sie damit ins Netz. Zudem geben sie hilfreiche Tipps, wie Energie eingespart werden kann und welche Maßnahmen im Rahmen des Klimaschutz- und Klimaanpassungskonzeptes umgesetzt werden können. Ob eine Übersicht zu aktuellen Förderprogrammen, Car-Sharing-Angebote, investive Maßnahmen im Klimaschutz, der Fokus auf die Ausrichtung zu einem klimaneutralen Landkreis wie auch die Klimawandelanpassung werden auf den Portalen dargestellt. Alle Kommunen im Landkreis haben zudem die Möglichkeit, die eigenen Schwerpunkte und Maßnahmen wie auch anstehende Events und Ansprechpartner, gebündelt darzustellen.
Auch die Verbandsgemeinde Weißenthurm ist auf dem Klimaschutzportal vertreten. Seit 2020 ist Jennifer Vogt dort Ansprechpartnerin für alle Fragen rund um Umwelt, Natur und Energie. Derzeit finden sich auf der gemeinsamen Internetseite des Kreises Informationen über die Nutzung des E-Bürgerautos in der VG Weißenthurm, das sehr gut angenommen wird. Außerdem gibt es detaillierte Auskünfte über verschiedene Förderprogramme, die die einzelnen Kommunen in Sachen Klimaschutz aufgelegt haben. „Unterstützung gibt es insbesondere für Balkonkraftwerke, aber auch für andere Maßnahmen, die zur Reduzierung von CO2 beitragen“, erklärt Vogt, die auf der Internetseite des Kreises auch erläutert, welche Verwendung die Mittel aus dem kommunalen Investitionsprogramm Klimaschutz und Innovation des Landes Rheinland-Pfalz in der VG Weißenthurm finden. Für wie wichtig die Verwaltung Klimaschutz hält, macht Bürgermeister Thomas Przybylla deutlich: „Wir haben uns sehr bewusst dafür entschieden, eine Fachkraft damit zu beauftragen, das bereits 2018 in Kraft getretene, integrierte Klimaschutzkonzept der VG Weißenthurm umzusetzen.“ Seither sind viele Maßnahmen bereits auf den Weg gebracht, die im Großen etwas bewirken können. Weitere Umsetzungen stehen an.
Klimakennzahlen dürfen natürlich nicht fehlen
Im Jahr 2020 wurden kreisweit insgesamt 2,2 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen (THG) von Privatleuten, der Wirtschaft und dem Verkehrsbereich in die Atmosphäre entlassen. Das sind ca. neun Tonnen pro Person, bei Einrechnung der Erneuerbaren Energien. Viele Tonnen der umweltschädlichen Treibhausgase könnten eingespart werden, beispielsweise durch eine energetische Sanierung, durch Nutzung des Fahrrades anstelle des Autos oder durch energieeffiziente Waschmaschinen. Allerdings nur, wenn jeder mithilft! Durch Zubau von PV könnten rund 1,2 Millionen Tonnen Treibhausgas-Emissionen vermeiden werden. Dies ist rund 3,5-mal so viel wie 2020 an Treibhausgas-Emissionen durch den kompletten Stromverbrauch im Landkreis Mayen-Koblenz verursacht wurden.
Wer befüllt die Klimaschutzportale mit Inhalten?
Befüllt werden die Seiten des Klimaschutzportals Mayen-Koblenz von den Klimaschutzmanagern. Hauptansprechpartner ist das Klimaschutzmanagement des Landkreises Mayen-Koblenz. Die Website-Vorlage wurde von der Energieagentur Rheinland-Pfalz und der Universität Koblenz-Landau gemeinsam im 2019-2022 vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und das Land Rheinland-Pfalz geförderten KomBiReK-Projekt entwickelt. KomBiReK steht für „Kommunale THG-Bilanzierung und regionale Klimaschutzportale in Rheinland-Pfalz“. Die Energieagentur unterstützt zusätzlich mit der Bereitstellung von Daten und kostenfreien Lizenzen für die Bilanzierung der eigenen Treibhausgasemissionen und Energieverbräuche.
Haben andere Regionen auch ein Klimaschutzportal?
Bereits 2021 wurden die ersten Klimaschutzportale in den Landkreisen Bad Dürkheim, Germersheim, Südliche Weinstraße und der Stadt Landau/Pfalz veröffentlicht und seither in den Regionen gut angenommen. So konnten im Kreis Südliche Weinstraße die Bürger coronakonform über wichtige Themen im Klimaschutzprozess online abstimmen und damit die Energiezukunft ihrer Heimat mitbestimmen. Insgesamt werden zum Ende des Jahres Klimaschutzportale in elf Landkreisen und einer kreisfreien Stadt aktiv sein.