Gewalt im Internet: Hilfe und Beratung für Mädchen und junge Frauen


Das rheinland-pfälzische Ministerium für Familie, Frauen, Kultur und Integration weist anlässlich des Weltmädchentages am 11. Oktober auf die Risiken für Mädchen und junge Frauen im digitalen Raum hin. 

„Frauenhass ist im Internet als Teil der alltäglichen Gewalt gegen Frauen und junge Mädchen weit verbreitet. Gerade in den sozialen Netzwerken sind sie häufig Beleidigungen und Drohungen ausgesetzt. Darüber hinaus stellen Cyber-Mobbing und Grooming ernste Gefahren insbesondere für junge Mädchen dar, die weitreichende Folgen für die Betroffenen haben können. Wenn sich Frauen in der Konsequenz aus öffentlichen Diskursen zurückziehen, dann schwächt dies unsere Demokratie. Wir lassen Betroffene jeglicher Gewalt nicht allein. In Rheinland-Pfalz haben wir ein Netz von Einrichtungen, bei denen Betroffene Beratung und Unterstützung finden. Zudem haben wir in Rheinland-Pfalz den Pakt gegen sexualisierte Gewalt mit dem Ziel ins Leben gerufen, den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt im Land ressortübergreifend zu verbessern“, sagt Frauenministerin Katharina Binz.

Seit Anfang 2023 gibt es den „Pakt gegen sexualisierte Gewalt“, für den ein – bundesweit erster – Landesbetroffenenrat sowie eine interdisziplinäre Fachkommission eingerichtet wurden. Diese beiden Gremien haben über eineinhalb Jahre gemeinsam mit rund 180 Beteiligten 40 Handlungsempfehlungen erarbeitet und diese der Landesregierung überreicht. Diese Handlungsempfehlungen werden das politische Handeln der Landesregierung in Rheinland-Pfalz in den kommenden Jahren ressortübergreifend beeinflussen, um den Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexualisierter Gewalt noch weiter zu verbessern. Ein weiteres Risiko der digitalen Welt sieht Frauenministerin Katharina Binz im Trend zur Selbstoptimierung in den sozialen Medien: „Viele Mädchen und junge Frauen fühlen sich heute durch die Darstellung in den sozialen Medien unter Druck gesetzt. Hier präsentieren attraktive Mädchen und Frauen ihr scheinbar in allen Bereichen perfektes Leben. Dieser Ästhetik der sozialen Medien dauerhaft ausgesetzt zu sein, kann das Selbstwertgefühl und Wohlbefinden anderer Nutzerinnen negativ beeinflussen und sie in eine Perfektionsfalle treiben. Ich kann alle Mädchen und jungen Frauen nur ermutigen, sich von der Scheinwelt der sozialen Netzwerke nicht blenden zu lassen.“ In Rheinland-Pfalz gibt es ein Netz von Beratungs- und Hilfeangeboten für Mädchen und junge Frauen in Not. Dazu gehören derzeit 16 Kinderschutzdienste an 18 Standorten, ein weiterer Ausbau ist für die Jahre 2025 und 2026 geplant. Sie beraten und begleiten niedrigschwellig Mädchen und Jungen, die Opfer von Misshandlung oder sexualisierter Gewalt geworden sind. Zudem bieten die Mädchenberatungsstellen Mädchen und jungen Frauen eine Anlaufstelle für die unterschiedlichsten Fragen und Anliegen, wie beispielsweise bei Mobbing, Konflikten in der Familie, Gewalterfahrungen und Essstörungen. 

Hier finden Betroffene Informationen über die Hilfeangebote: