Knapp drei Jahre hat es gedauert, jetzt sind sie endlich da: Vier nagelneue, hochgeländegängige Mehrzweckfahrzeuge stehen ab sofort der Freiwilligen Feuerwehr der Verbandsgemeinde Weißenthurm zur Verfügung. Damit sind die Einheiten in extremen Einsatzsituationen zukünftig noch besser gerüstet. Die vier speziell ausgerüsteten Mehrzweckfahrzeuge, deren Beschaffung der VG-Rat bereits 2021 beschlossen hatte, stehen bei den Einheiten Mülheim-Kärlich, Weißenthurm, Bassenheim und Rheindörfer.
Just in der Woche, bevor die Flutkatastrophe das Ahrtal heimsuchte, entschied das Gremium, Mehrzweckfahrzeuge, die auf einem geländegängigen Fahrwerk aufgebaut sind, anzuschaffen und verwies angesichts sich ändernder klimatischer Parameter explizit auf Starkregenereignisse und Waldbrandgefahr. „Wie vorausschauend das war, bewies sich kurz danach auf furchtbare Weise“, sagt der stellvertretende Wehrleiter Marco Ihrlich. Die Pflicht zur Ausschreibung des Auftrages und insbesondere extrem lange Lieferzeiten führten dazu, dass die Feuerwehr erst jetzt die Mehrzweckfahrzeuge 2 Gelände (MZF 2 gl) in Empfang nehmen konnten.
Dank der Bauweise der Achsen und des Getriebes sind die Unimogs außerordentlich geländegängig, können unebenes Gelände, aber auch steile Böschungswinkel überwinden. „Bei Vegetationsbränden und Unwetterereignissen, die oft auch Schlamm- oder Wasserdurchfahrten, Sand- oder starke Gefällstrecken oder aber die Überquerung von Baumstämmen erfordern, ermöglichen uns die neuen MZF 2 gl die Weiterfahrt auch dort, wo wir bisher nicht weiter kamen“, erklärt Ihrlich. Die multifunktionalen Alleskönner weisen neben einer umfänglichen Beleuchtung mit Scheinwerfern auf dem Fahrerhausdach und zusätzlichen Spots weitere Fähigkeiten, wie ein vollständig und schnell demontierbares Planengestell und eine modifizierbare Ladebordwand am Fahrzeugheck auf, um ihrer Einsatzfunktion als Mehrzweck-Fahrzeug gerecht zu werden. „Die Einheiten der VG-Feuerwehr haben immer häufiger mit Hochwasser, Unwettern und auch Vegetationsbränden zu tun. In eben diesen Einsatz-Szenarien sind die Unimogs eine wertvolle Hilfe“, weiß der stellvertretende Wehrleiter. Damit die freiwilligen Brandschützer in die Lage versetzt werden, die Offroad-Fähigkeiten der neuen Fahrzeuge qualifiziert nutzen zu können, sind in Kürze entsprechende Ausbildungseinheiten vorgesehen. „Bei Steigungen mit 75 Prozent und mehr sieht man auf dem Fahrerplatz nur noch den Himmel und braucht das Training, um mit solch herausfordernden Geländebedingungen umgehen zu können“, erklärt Ihrlich. Wie wichtig eine gute Ausstattung der Feuerwehr und der ehrenamtlich tätigen Brandschützerinnen und Brandschützer für die Verwaltung ist, betont VG-Bürgermeister Thomas Przybylla: „Die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger, aber auch unserer Feuerwehrleute hat für uns oberste Priorität.“ Mit dieser weiteren, starken Investition sollen alle Einheiten bestmöglich gewappnet sein – egal, welche Art von Einsätzen anstehen. Und wo: Im Einsatz- und Katastrophenfall können die Mehrzweckfahrzeuge auch in Nachbarkommunen der VG Weißenthurm zum Einsatz kommen.