Auf eine besondere Zeitreise nahm Karl-Heinz Urmersbach zahlreiche Gäste im Ratssaal der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm mit. Bei der jüngsten Veranstaltung im Rahmen der archäologisch-historischen Vorträge, zu denen die Touristik-Abteilung der VG regelmäßig einlädt, stand die römische Vergangenheit im Mittelpunkt. Karl-Heinz Urmersbach erläuterte antike Funde, die er selber buchstäblich vor der Haustür sammelte, und stellte die eigenhändig präparierten Stücke auch gleich mit aus.
Im Bereich der heutigen Stadt Weißenthurm gab es einst eine der größten Fabrikationsstätten für Gebrauchskeramik nördlich der Alpen, wo die sogenannte „Urmitzer Ware“ produziert wurde. Aus dieser am Rheinufer gelegenen Töpferei „Am guten Mann“ stammen viele Stücke, die Karl-Heinz Urmersbach derzeit im Foyer des VG-Rathauses zeigt. Die sogenannten Streufunde hat der gebürtige Weißenthurmer auf Spaziergängen in der Umgebung seiner Heimatstadt gesammelt, aufbereitet und bereits in der Vergangenheit ausgestellt. „Ans Tageslicht gerieten die Objekte im Zusammenhang mit dem Bimsabbau sowie den Erdarbeiten für das Kernkraftwerk Mülheim-Kärlich“, berichtete Urmersbach. Etliche Objekte, die Urmersbach entdeckt hatte, sind heute im Stadtmuseum Mülheim-Kärlich ausgestellt. Mit dessen Leiter Winfried Henrichs verbindet Urmersbach nicht nur die Begeisterung für die regionale Geschichte, sondern auch eine langjährige Zusammenarbeit. Auch mit dem Hobby-Historiker und ehemaligen Ersten Beigeordneten der VG, Hermann Doetsch aus Weißenthurm, sowie dem Initiator des Örmser Museums, Gerhard Keßler, steht Urmersbach im Austausch. Sie alle waren zur Ausstellungseröffnung mit Vortrag in das VG-Rathaus gekommen. Mit dabei war auch der ehemalige Stadtbürgermeister und Vorsitzende des Weißenthurmer Geschichtsvereins, Gerd Heim sowie der Geschäftsführer des Familienunternehmens Kärlicher Ton- und Schamottewerke KTS, Dr. Dieter Mannheim. Für den Bürgermeister der VG Weißenthurm, Thomas Przybylla, zeigen engagierte Köpfe wie Karl-Heinz Urmersbach mit ihrer Leidenschaft für die Historie der Region, wie vielfältig und wertvoll das Erbe in der gesamten Verbandsgemeinde ist. „Ich freue mich, dass wir dank Ihres Interesses und persönlichen Einsatzes hier im Rathaus diese besonderen Artefakte zeigen können“, betonte Przybylla bei der Ausstellungseröffnung.
Den anschaulichen Ausführungen von Karl-Heinz Urmersbach, dessen Lieblingsfund das Stück eines Medusa-Freskos ist, folgte ein äußerst interessiertes Publikum, das die Gelegenheit nutzte, jede Menge Fragen zu stellen. Der Austausch mit dem Referenten führte zu einem lebhaften Dialog rund um die Bedeutung der Funde für die lokale Geschichte und deren Beitrag zur Identität der Region. VG-Touristikerin Lena Beck dankte am Ende einer rundum gelungenen Veranstaltung allen Beteiligten, insbesondere dem Referenten Karl-Heinz Urmersbach, und lud ein, sich die Ausstellung im Foyer mit Beschriftung der einzelnen Exponate in Ruhe zu betrachten.
Die Ausstellung der römischen Funde von Karl-Heinz Urmersbach ist noch bis zum 14. Februar 2025 im Foyer des VG-Rathauses zu den üblichen Öffnungszeiten zu sehen.