Sieben Städte und Verbandsgemeinden gründen Regiopole mittleres Rheinland


Die Städte Andernach, Bendorf, Koblenz, Lahnstein und Neuwied sowie die Verbandsgemeinden Vallendar und Weißenthurm haben den Verein Regiopole mittleres Rheinland gegründet. In der Verbandsgemeinde Weißenthurm hoben die sieben Kommunen den Zusammenschluss aus der Taufe, wählten den Vorstand und legten bereits erste Themen für die noch jungfräuliche Agenda fest.

Die beteiligten Kommunen in ihrer Funktion für die Region zu entwickeln und zu stärken ist das erklärte Ziel des neuen Vereins. Dabei geht es nicht nur um die wirtschaftliche und wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie die Erarbeitung von räumlichen Entwicklungskonzepten, sondern auch um die Entwicklung von Strategien für die Zusammenarbeit innerhalb der Regiopole. In der Satzung sind unter anderem die Themen Energie und Klima, Wirtschaftsförderung, Arbeitsmarktpolitik sowie Tourismus und Naherholung genannt. Konkret legten die Gründungsmitglieder bereits drei Bereiche fest, mit denen die Regiopole mittleres Rheinland in die tatsächliche Arbeit und Umsetzung starten wollen. Im Fokus steht dabei zunächst die Mobilität. So plant der eben etablierte Verein, eine Machbarkeitsstudie für den öffentlichen Personennahverkehr der Zukunft im Bereich der Regiopole in Auftrag zu geben. Zudem wollen sich die zusammengeschlossenen Städte und Verbandsgemeinden mit Wasserstoff als Energiequelle befassen. Die Stadt Bendorf ist eine von 15 Kommunen in Deutschland, die im Rahmen eines Förderprogramms des Bundes eine Wasserstoffstrategie erarbeitet hat. Die Studie soll im September vorliegen. Zusätzlich beabsichtigt der neue Verein, gemeinsam Wind- und Solarkraft weiter voranzutreiben. Ebenfalls um Synergieeffekte zu nutzen, hat sich der neue Verein verständigt, zu prüfen, ob und wie in welchen Bereichen Formen der interkommunalen Zusammenarbeit möglich wäre. Vorstellbar wäre beispielsweise eine zentrale Bußgeld- oder Zulassungsstelle.

Auf die zugrunde liegende Satzung der Regiopole mittleres Rheinland einigten sich die Verwaltungschefs bzw. deren Stellvertreter in großem Einvernehmen. Mitglieder sind die sieben Gründungskommunen, aber der Verein schaut durchaus auch über den sprichwörtlichen Tellerrand und bietet regionalen Partnern eine Zusammenarbeit an. „Wir wollen mit regionalen Partnern kooperieren zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger“, erklärte der Bürgermeister der VG Weißenthurm, Thomas Przybylla. Er war einstimmig zum Vorstand des neuen Vereins gewählt worden. Zu seinem Stellvertreter bestimmten die Gründungsmitglieder den Oberbürgermeister der Stadt Koblenz, David Langner. Beisitzer der Regiopole ist der Bendorfer Bürgermeister Christoph Mohr. Alle Gründungsmitglieder zeigten sich überzeugt, dass der Zusammenschluss von großem Vorteil für die Menschen in der Region sein wird. „Das zeigt schon allein das Beispiel der gemeinsamen Energie- und Wasserstoffstrategie, es ist ein gemeinsames Investment in die Zukunft“, sagte Mohr. Auch für Langner ist klar, dass ein starker Verbund Motor für eine nachhaltige Entwicklung sein kann: „Wir wollen den Kernraum der Regiopole zukunftssicher gestalten, so dass alle profitieren“, betonte der Koblenzer OB. Keinen Zweifel hat Przybylla an Nutzen und Sinnhaftigkeit der Regiopole. „Die Idee hinter dem Verein ist für mich eine naheliegende, weil ich tief überzeugt bin, dass Kommunen die aktuellen und noch mehr die zukünftigen Herausforderungen gemeinsam deutlich besser meistern können“, erklärte der frisch gewählte Vereinsvorsitzende. Nach den Sommerferien soll es los gehen: Dann startet die Regiopole mittleres Rheinland ihre konkrete Arbeit.