Stadtradeln 2022: So lief die Premiere in der Verbandsgemeinde Weißenthurm


Zum ersten Mal hat sich die Verbandsgemeinde Weißenthurm in diesem Jahr mit allen Städten und Ortsgemeinden am Stadtradeln beteiligt. Über 8400 Kilometer haben 44 Teilnehmerinnen und Teilnehmer „erradelt“ und sind damit im soliden Mittelfeld der rheinland-pfälzischen Kommunen gelandet. Insgesamt haben die Zweirad-Fans aus den Städten Mülheim-Kärlich und Weißenthurm sowie den Ortsgemeinden Bassenheim, Kaltenengers, Kettig, Urmitz/Rhein und St. Sebastian über 1300 Kilogramm schädliches Kohlendioxid vermieden. Die Aktion hat deutlich gemacht, wie sich das Fahrrad in den Alltag integrieren lässt, welchen Freizeitwert es hat und welche Verbesserungsvorschläge es für Radlerinnen und Radler es in der VG gibt.

Von 20. Juni bis 10. Juli 2022 galt in der VG Weißenthurm: Jeder Kilometer auf dem Rad zählt. Am nachhaltigsten beherzigt hat dieses Motto der Mülheim-Kärlicher Günter Laube. Mit genau 870 Kilometern hat der 55-Jährige die größte Strecke aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer am VG-Stadtradeln zurückgelegt. An mindestens drei Tagen die Woche fährt Laube mit dem Rad zur Arbeit. „Bis Urmitz / Bahnhof ist es nicht weit, aber ich fahre immer Umwege, so dass ich jeweils 30 bis 50 Kilometer hin und zurück nach Hause unterwegs bin“, schildert der begeisterte Hobby-Radfahrer. In die Pedale zu treten macht Laube „einfach Spaß“, außerdem bleibt er fit und in Bewegung – und entlastet die Umwelt. „Für mich zählt das Gesamtpaket“, betont er. Doch nur den Arbeitsweg mit dem Rad zurückzulegen, reicht Laube nicht: Am Wochenende ist er auch auf längeren Touren unterwegs. Bis zu 150 Kilometer legt er dann zurück, gerne auch mit einer größeren Gruppe Gleichgesinnter. Aufgefallen ist Laube, dass viele Radwege nicht komplett asphaltiert sind, sondern in gepflasterte Strecken, Schotter- oder Feldwege übergehen: „Gerade mit dem Rennrad ist das oft schwierig“, sagt der Rad-Fan und plädiert für ebenerdige Wege auch an Kreuzungen mit Bordsteinen. Grundsätzlich findet Laube die Radwege in der VG Weißenthurm aber in Ordnung.

Auch Melanie Loos-Germann hat Verbesserungsvorschläge. „Wenn ich aus Richtung Bubenheim komme, muss ich die Koblenzer Straße in einer Kurve überqueren beziehungsweise links abbiegen, um auf den benutzungspflichtigen Radweg auf der linken Straßenseite aufzufahren, das ist gefährlich“, sagt die 55-Jährige. 612 Kilometer hat Loos-Germann während Stadtradeln zurückgelegt. Für fast alle Strecken unter 35 Kilometer nutzt sie das Rad, pendelt bei jedem Wetter vom Mülheim-Kärlicher Stadtteil Depot nach Koblenz, unternimmt aber auch Freizeit-Rundfahrten in der Region. „Das Rad ist die klimafreundliche Alternative zu meinem Auto“, bekräftigt Loos-Germann. Ihre Überzeugung: Wenn mehr Menschen Fahrräder in ihren Alltag integrieren würden, hätten auch wir in unserer VG weniger KFZ-Lärm, weniger Gefahrenpotenzial, weniger Abgase und mehr Lebensqualität. Die Inhalte der Aktion Stadtradeln begeistern Loos-Germann, die gemeinsam mit Susanne Rech das „Schubsendoppel“ bildete. Ihre Teamkollegin pendelt nach Weißenthurm, erledigt ebenfalls kleinere Einkäufe mit dem Rad und tritt in der Freizeit in die Pedale. „Je mehr Radler sich beteiligen, desto mehr hat auf lange Sicht jeder was davon, und im Team macht es einfach Freude“, meint Loos-Germann.

Insgesamt waren acht Teams aus der VG Weißenthurm bei der Stadtradeln-Premiere dabei. Das offene VG-Team erradelte über 2600 Kilometer, die RADieschen brachten es auf 1900 Kilometer und die Gruppe von Bündnis 90 / Die Grünen legte mehr als 1700 Kilometer zurück. Meldungen zu Mängeln an den Radwegen, die Stadtradlerinnen und -radler über die App RADar! weitergeben konnten, betrafen in der VG Weißenthurm am häufigsten Schlaglöcher, Unebenheiten, fehlende Markierungen oder zu hohe Bordsteine. Die Verwaltung unterstützt die Städte und Ortsgemeinden in Absprache mit etwaigen Eigentümerinnen und Eigentümern der Wege bei der Bearbeitung und Beseitigung der Mängel. „Die erste Teilnahme am Stadtradeln unter dem Dach des Kreises Mayen-Koblenz war für die Verbandsgemeinde ein Achtungserfolg“, fasst die Klimaschutzbeauftragte der VG, Jennifer Vogt, zusammen. Geplant ist, möglichst auch im nächsten Jahr wieder gemeinsam im Rahmen von Stadtradeln in die Pedale zu treten.