Obstanbauer fordern Rücksichtnahme


Die Blütezeit der Obstbäume ist vorbei. Jetzt sind die Obstanbauer in der Verbandsgemeinde Weißenthurm dabei, ihre Anlagen zu pflegen und Vorsorge für eine gute Ernte zu treffen. Erschwert wird ihre Arbeit jedoch durch unachtsame, oft rücksichtslose Spaziergänger.

Thomas Kreuter, Vorsitzender des in Mülheim-Kärlich ansässigen Obstbaurings Koblenz, wird deutlich: „Wir haben nichts dagegen, wenn Leute mit ihren Hunden auf den Feldwegen spazieren gehen, aber wenn sie quer durch die Anlagen laufen, wird es schwierig.“ Die Obstanlagen sind Privatgrund. Auch wenn sie nicht eingezäunt sind, haben Fremde dort keinen Zutritt. „Es möchte ja auch keiner, dass jemand einfach so quer durch den eigenen Garten läuft“, sagt Kreuter. Noch dazu kann ein solcher, grundsätzlich nicht zulässiger Ausflug in die Anlagen auch gefährlich werden. „Gerade in Mülheim-Kärlich sind die Flächen klein parzelliert, bei Pflegemaßnahmen wie beispielsweise dem Mulchen ist besondere Vorsicht geboten“, erklärt der Obstbauring-Vorsitzende. Ein weiteres Ärgernis für die Landwirte: Spaziergänger beschädigen Bäume oder Zäune und hinterlassen Abfälle. Dazu kommen die Verschmutzungen durch Hundekot, der gerade in Obstanlagen mit ihren strengen Hygienevorschriften ein riesiges Problem darstellt.

Das Verhalten der Spaziergänger ist für die Landwirte in der VG nicht nur ärgerlich, es führt auch zu Einbußen. „Wenn freilaufende Hunde die frisch gehäufelten Dämme auf dem Kartoffelacker oder Pflanzen im Entwicklungsstadium niedertreten oder ausgraben, ist nichts mehr zu retten“, betont Kreuter. Gleiches gelte für das Abreißen von ganzen Ästen. Sein Plädoyer: „Wir wünschen uns hier mehr Rücksicht für ein gutes Miteinander.“ Der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, Thomas Przybylla, verweist auf die zahlreichen, ausgewiesenen Wanderwege, die viele Möglichkeiten bieten, die schöne Landschaft zu erleben. Sein Appell: „Der Obstanbau hat in der VG eine sehr lange Tradition, das wollen wir erhalten und brauchen dafür Unterstützung: Sorgen wir gemeinsam mit den Obstanbauern dafür, dass es auch in Zukunft so bleibt.“