Das Rathaus der Verbandsgemeinde Weißenthurm ist zu klein: Die stetig wachsende Zahl an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die dem Zuwachs an Verwaltungsaufgaben geschuldet ist, findet im bisherigen Gebäude nicht ausreichend Platz. Der Verbandsgemeinderat hat daher beschlossen, 3,8 Millionen Euro in die energetische Sanierung und Erweiterung des Rathauses zu investieren. Jetzt fand der Auftakt zu der Baumaßnahme im Rahmen einer kleinen Feierstunde statt.
Um mehr als 450 Quadratmeter Nutzungsfläche will die Verbandsgemeindeverwaltung ihr Rathaus erweitern. Im Anbau an den bestehenden, bogenförmigen Trakt im westlichen Bereich sollen Büroräume für 20 Arbeitsplätze und Besprechungsräume entstehen. Im Basisgeschoss sind neben der Garage für die Dienstfahrzeuge zusätzliche Lagerflächen geplant und in das zweite Obergeschoss wird das Archiv ziehen. Außerdem ist vorgesehen, dass an der südwestlichen Grundstücksgrenze eine Doppelgarage mit überdachten Stellplätzen für E-Bikes entsteht, die an acht Ladestationen angeschlossen werden können. Auch sechs bereits vorhandene Stellplätze erhalten eine Ladestation für Elektro-Autos. Schließlich wird eine Anlage zur Versorgung des Rathauses mit Notstrom errichtet, damit der Verwaltungsbetrieb auch im Katastrophenfall aufrechterhalten werden kann. „Mit diesem Konzept tragen wir nicht nur dem gestiegenen Platzbedarf im Haus Rechnung, sondern wollen uns mit den Ladestationen für E-Mobilität und dem Notstromaggregat ebenso zukunftsorientiert wie krisensicher aufstellen“, erklärte der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, Thomas Przybylla. Entsprechend wird auf dem Dach des Anbaus eine Photovoltaikanlage installiert, die unter anderem den Strom für die Ladestationen liefert. Zudem bekommen rund 180 Quadratmeter Flachdächer eine neue Dämmung und werden begrünt. „Das schafft ein deutlich verbessertes Mikroklima, das auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Gute kommt“, erklärte Gino Gilles, Leiter des Fachbereiches Bauverwaltung. Parallel zum Anbau sind Sanierungsarbeiten am bestehenden Rathaus geplant. So werden der Ratssaal und das Foyer eine neue Wärmeschutzverglasung als Sonnenschutzglas bekommen. „Auf eine Klimaanlage wurde beim Bau des Rathauses verzichtet, daher heizen sich die beiden Bereiche im Sommer stark auf“, erläuterte Gilles. Mit den Maßnahmen könnten bis zu 5 Grad Celsius weniger erreicht werden. Geplant ist auch, die in die Jahre gekommene Pfosten-Riegel-Konstruktion im Ratssaal und dem Foyer zu ertüchtigen.
Erforderlich geworden ist der Anbau, weil die vorhandenen Räume für die gestiegenen Personalzahlen nicht mehr ausreichen. „Die Verwaltung braucht neue Stellen, um zusätzliche Anforderungen zu bewältigen“, sagte Personalleiter Thomas Höfer. So sorgt beispielsweise die Digitalisierung für mehr Aufgaben, für die verstärkt Fachkräfte benötigt würden. „Der Anbau ist die wirtschaftlichste Variante, um für mehr Platz zu sorgen“, so Höfer. Der ehemalige Bürgermeister der VG Weißenthurm, Walter Weinbach, wies darauf hin, dass bereits bei der Errichtung des Rathauses während seiner Amtszeit 1992 ein möglicher Anbau mit eingeplant worden ist.
Das Land Rheinland-Pfalz fördert den Rathausanbau in Weißenthurm mit 635.000 Euro. Den Bescheid überreichte Innenminister Roger Lewentz vergangenen Herbst. Jetzt können die Pläne umgesetzt werden: Mit einem Radlader gaben VG-Bürgermeister Thomas Przybylla und Bauamtsleiter Gino Gilles gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Ortsgemeinden und der politischen Gremien den Startschuss für die Baumaßnahme.