VG ist zertifizierte Fairbandsgemeinde


Die Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm ist die 767. Kommune in Deutschland und die 40. in Rheinland-Pfalz, die mit dem Fairtrade-Zertifikat ausgezeichnet worden ist. Im Rahmen einer kleinen Feierstunde überreichte der Ehrenbotschafter des Vereins Transfair, Manfred Holz, die entsprechende Urkunde. Nach dem Wortlaut des Zertifikats setzt die VG durch ihr Engagement für den Fairen Handel vor Ort ein „konkretes Zeichen für eine gerechtere Welt und leistet einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Lebensbedingungen von benachteiligten Produzentengruppen“.

Trotz der Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, ist es der VG gelungen, die geforderten Kriterien für die Fairtrade-Zertifizierung zu erfüllen. Gemeinsam mit den Eine-Welt-Ausschüssen aus Mülheim-Kärlich, Urmitz-Bahnhof und Urmitz/Rhein, Gemeinderatsmitgliedern und Schulleitungen hatte sich die Verwaltung 2018 auf den Weg gemacht. „Nach dem Beschluss des VG-Rates vom März 2019 war es von Anfang an das Bestreben, die Idee des fairen Handels mit Regionalität zu verbinden und beispielsweise die Direktvermarkter mit einzubinden“, erklärte der Bürgermeister der VG Weißenthurm, Thomas Przybylla. Mit dabei bei der Feierstunde im Ratssaal der VG-Verwaltung waren neben den Mitgliedern der Steuerungsgruppe, dem Stadtbürgermeister von Weißenthurm, Gerd Heim, und den Ortsbürgermeistern Marco Seidl aus Sankt Sebastian und Peter Moskopp aus Kettig auch die Mülheim-Kärlicher Beigeordnete Martina Böth-Baulig und Vertreter der VG-Ratsfraktionen.

Bettina Becker von der Fairtrade-Steuerungsgruppe machte deutlich, dass es darum gehe, neben dem Angebot von Produkten auch über fairen Handel zu informieren und zu sensibilisieren. „Bei der VG haben wir ein offenes Ohr gefunden, den Prozess der Zertifizierung zu beginnen, und es gibt echte Resultate wie die Ausgabe von Obstbeuteln, Aktionen zur fairen Woche oder die Änderung der Friedhofssatzungen, so dass ausschließlich Grabsteine aufgestellt werden dürfen, die nachweislich ohne ausbeuterische Kinderarbeit produziert werden,“ erklärte Becker und unterstrich, dass jeder als Konsument einen Beitrag zum fairen Handel leisten könne. 

Auf die Verantwortung der Verbraucherinnen und Verbraucher verwies auch Fairtrade-Ehrenbotschafter Manfred Holz in seinem Grußwort. „In mehr als 42.000 Geschäften und über 35.000 gastronomischen Betrieben in Deutschland gibt es heute rund 7.700 fair gehandelte Produkte, mit deren Kauf jeder einen nachhaltigen Beitrag leisten kann, die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten zu verbessern“, sagte er und fügte hinzu: „Der faire Handel lebt vom Handeln.“ Der VG Weißenthurm sei es gelungen, die hohen Anforderungen an die Zertifizierung zu erfüllen, aber „das ist erst der Anfang“, betonte Holz. Die Auszeichnung wird alle zwei Jahre überprüft und das Zertifikat erneut vergeben, sofern die Kriterien weiterhin erfüllt werden. „Rat und Verwaltung werden das Thema Fairtrade auch zukünftig im Blick haben“, betonte Przybylla. Und auch für die Steuerungsgruppe ist klar: „Es geht weiter“, sagte Bettina Becker.

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