Das Rathaus der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm ist zu klein: Mit dem Zuwachs an Aufgaben und der Bevölkerung ist die Zahl der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so gestiegen, dass der Platz in dem 1992 erbauten Gebäude nicht mehr ausreicht. Für über 2 Millionen Euro soll daher ein Erweiterungsbau entstehen, den das Land Rheinland-Pfalz mit 635.000 Euro fördert. Den Bescheid überreichte Innenminister Roger Lewentz jetzt in Weißenthurm.
Zwanzig neue Arbeitsplätze sehen die Pläne für den dreieinhalbgeschossigen Erweiterungsbau vor. Außerdem sollen im Basisgeschoss neben der Garage für Dienstfahrzeuge Lagerflächen zur Verfügung stehen und im zweiten Obergeschoss wird das Archiv untergebracht. Insgesamt bekommt die Verwaltung rund 500 Quadratmeter Fläche zusätzlich, die sich an den bestehenden, bogenförmigen Trakt im westlichen Bereich anschließen. Die Verwaltung schätzt die Kosten für den Erweiterungsbau auf rund 2,1 Millionen Euro.
Parallel zum Anbau sind Sanierungsarbeiten am bestehenden Rathaus geplant. Rund 180 Quadratmeter Flachdächer bekommen eine neue Dämmung und werden begrünt. „Das schafft ein deutlich verbessertes Mikroklima, das auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zu Gute kommt“, erklärte Gino Gilles, Leiter der VG-Bauabteilung. Außerdem sollen der Ratssaal und das Foyer eine neue Wärmeschutzverglasung als Sonnenschutzglas bekommen. „Auf eine Klimaanlage wurde beim Bau des Rathauses verzichtet, daher heizen sich die beiden Bereiche im Sommer stark auf“, erläuterte Gilles. Mit den Maßnahmen könnten bis zu 5 Grad Celsius weniger erreicht werden. Geplant ist auch, die in die Jahre gekommene Pfosten-Riegel-Konstruktion im Ratssaal und dem Foyer zu ertüchtigen.
Roger Lewentz lobte die geplanten energetischen Maßnahmen. Die geplante Installierung einer eigenen Photovoltaikanlage stieß auf die Zustimmung des rheinland-pfälzischen Innenministers, der den Förderbescheid an den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Weißenthurm, Thomas Przybylla, überreichte. „Wir sind aus dem bisherigen Verwaltungsgebäude herausgewachsen“, sagte Przybylla. Die Verwaltung hatte in den vergangenen Jahren bereits Archiv- und Besprechungsräume in Büros umgewandelt, in einem Nachbargebäude weitere Räume gemietet, um Platz für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schaffen. „Aber es reicht nicht und der Anbau ist die wirtschaftlichste Alternative“, betonte Przybylla. Denn die Infrastruktur des bisherigen Rathauses wie Sanitäranlagen, Treppen und Aufzug, aber auch die EDV-Anlage und die Heizung können für den Anbau genutzt werden, müssen für die Erweiterung also nicht neu geschaffen werden. Im Frühsommer 2022 sollen die Erweiterung und die Sanierungsmaßnahmen starten. Die VG rechnet mit einer Bauzeit von rund 18 Monaten.