In ungewohnter Position stand Marko Brück einem Drehteam der Agentur Blumberg Rede und Antwort: Der für die Verwaltung der Kitas und Schulen zuständige Teilbereichsleiter der Verbandsgemeindeverwaltung (VG) Weißenthurm erklärte vor der Kamera, wie es gelingt, dass die Mittagsverpflegung am Schulzentrum Mülheim-Kärlich einen sehr hohen Bio-Anteil aufweist. Die Szenen werden Teil eines Imagefilms, den das Land Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben hat.
Mehr als 1.200 und damit über 83 Prozent der allgemeinbildenden Schulen in Rheinland-Pfalz haben derzeit ein ganztägiges Angebot. Der Ausbau der Ganztagsbetreuung erstreckt sich auch auf Kitas, die nach dem Willen der Landesregierung ebenso wie Schulen stärker zu Lebens- und Erfahrungsräumen werden sollen. Ein Aspekt dabei ist die Verpflegung. Die Dienstleistungszentren ländlicher Raum haben dafür die Vernetzungsstelle Kita- und Schulverpflegung Rheinland-Pfalz als zentrale Anlaufstelle eingerichtet. Auf der Internetseite www.dlr.rlp.de soll Anfang kommenden Jahres ein Video abrufbar sein, das sich mit dem Bio-Anteil unter anderem in der Schulverpflegung beschäftigt. Als Beispiel hat sich die Vernetzungsstelle des Landes die VG Weißenthurm ausgesucht.
Als Trägerin des Schulzentrums Mülheim-Kärlich ist die Verwaltung zuständig für das dortige Mittagessen der rund 200 Ganztagsschülerinnen und -schüler. „Wir orientieren uns an den Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung“, erläutert Marko Brück im Foyer des VG-Rathauses. Zwei Kameras sind auf ihn gerichtet, Scheinwerfer leuchten die Szene aus. Ein besonderes Augenmerk richtet die Verwaltung darauf, Produkte aus Bio-Anbau mit einzubeziehen, erläutert Brück. Entsprechend war auch die Ausschreibung für die Mittagsverpflegung im Schulzentrum formuliert. „Wir konnten den Bio-Anteil der Mahlzeiten von 10 auf knapp 34 Prozent steigern“, sagt der Teilbereichsleiter in die Kamera. Auch an der Grundschule Weißenthurm ist das Mittagessen zu einem hohen Grad aus biologischem Anbau: Seit diesem Schuljahr sind es 25 Prozent. Die damit einhergehende Preissteigerung um 20 Cent pro Mittagessen trägt die VG: Für Familien sind die Kosten von 3,40 Euro gleichgeblieben, die Differenz übernimmt der Schulträger. „Wir verstehen es als unsere Pflicht, die Mittagsverpflegung so nachhaltig und biologisch wie möglich anzubieten“, verweist Brück auf die Eigenmotivation der VG, eine für sie angemessene Qualität der Speisen sicherzustellen. Im Unterricht des Schulzentrums ist gesunde Ernährung ein wichtiges Thema, zudem gibt es einen Schulgarten, der zukünftig sowohl in die Inhalte als auch die Mahlzeiten mit einbezogen werden soll. Joghurtbecher, Aluschalen und ähnliche Behälter aus Plastik hat die Verwaltung aus der Mensa verbannt, setzt stattdessen auf Geschirr. „Ausgewogene Verpflegung und umweltschonendes Verhalten ist für uns von grundsätzlicher Bedeutung“, so Brück.
Die grundsätzliche Ausrichtung in Sachen Verpflegung setzt die VG Weißenthurm auch an den Kitas in ihrer Trägerschaft um. In den derzeit 11 Einrichtungen bekommen die Jungen und Mädchen überwiegend frisch gekochte Mahlzeiten.
Zu sehen sein soll der komplette Imagefilm voraussichtlich im Frühjahr 2022. Neben der VG Weißenthurm hat das Drehteam auch die Landesblindenschule Neuwied und weitere Firmen im nördlichen Rheinland-Pfalz besucht.