Eine flächendeckende Ärzteversorgung stellt einen wesentlichen Standortfaktor für Kommunen dar. Die Sicherstellung wird durch mehrere Entwicklungen erschwert: Zum einen nimmt durch den demografischen Wandel das Durchschnittsalter der Bevölkerung zu, dadurch steigt der Bedarf an hausärztlicher Versorgung. Zum anderen haben viele Hausärzte ein durchschnittlich höheres Alter, sodass deren Eintritt in den Ruhestand größtenteils bereits in den nächsten Jahren bevorsteht.
Mittel- bis langfristig ist davon auszugehen, dass in den Kommunen hierdurch zahlreiche Hausarztstandorte vakant werden. Um diese Konsequenzen abzuwenden und Maßnahmen zu entwickeln, die eine bedarfsgerechte hausärztliche Versorgung fördern, hat sich die Verbandsgemeinde Weißenthurm, gemeinsam mit ihren zwei Städten und fünf Ortsgemeinden, im Herbst 2018 dem Thema angenommen und ein Gespräch mit der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz geführt.
Bis zum 31. Dezember 2018 gehörte die Verbandsgemeinde Weißenthurm dem Mittelbereich „Koblenz/Lahnstein“ an und galt bis dahin als ausreichend versorgter Bereich. Dies bedeutete, dass der Bedarf an hausärztlicher Versorgung gedeckt und eine Niederlassung neuer Ärztinnen und Ärzte nicht möglich war. Seit dem 01. Januar 2019 gibt es eine Veränderung in der Bedarfsplanung der hausärztlichen Versorgung. Die Verbandsgemeinde Weißenthurm zählt nunmehr zu dem neuen Mittelbereich „Weißenthurm/Untermosel“. Durch den neuen Zuschnitt des Mittelbereichs hat sich in der Verbandsgemeinde Weißenthurm ein Bedarf an ärztlicher Versorgung ergeben. Dies ermöglicht der Verbandsgemeinde Weißenthurm gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung aktiv zu werden und Maßnahmen zu ergreifen, die eine bedarfsgerechte hausärztliche Versorgung fördern.
„Insbesondere unter dem Gesichtspunkt einer stetig steigenden Lebenserwartung wird zukünftig die Notwendigkeit einer flächendeckenden ärztlichen Grundversorgung immer bedeutender. Deshalb ist es uns ein wichtiges Anliegen, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um die ärztliche Versorgung in unseren Städten und Ortsgemeinden nachhaltig zu sichern und damit die Daseinsvorsorge unserer Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten“, so Thomas Przybylla.
Im Rahmen einer Informationsveranstaltung wird die Verbandsgemeinde Weißenthurm gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Rheinland-Pfalz, den neuen Mittelbereich und die Auswirkungen auf die Bedarfsplanung erläutern. Die Veranstaltung findet am Mittwoch, den 13. Februar 2019, um 17:00 Uhr, im großen Ratssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Weißenthurm statt.